Zum Ende der besonders kurzen Ruder-Saison 2020 fuhren die beiden Waldseer A-Juniorinnen Tabea Wieland und Sina Scheffold mit Trainer Michael Wiest zur Deutschen Sprintmeisterschaft nach Werder an der Havel. Nur eine einzige Regatta konnten die beiden Ruderinnen als Vorbereitung nutzen, diese fand eine Woche vorher statt. Daher fiel es im Vorhinein auch schwer, Prognosen zu treffen, wo die beiden Ruderinnen im nationalen Vergleich landen würden.
15 Boote aus der ganzen Republik hatten im U19-Doppelzweier der Juniorinnen gemeldet und kämpften auf der 450 Meter langen Strecke um die begehrten Lorbeer-Blatt-Medaillen. Im Vorlauf bekamen es die Bad Waldseer Sportlerinnen mit Booten aus Waltrop, Minden und Berlin zu tun. Bei äußerst schwierigen Bedingungen mit schräg einfallendem Seitenwind taten sich die Waldseerinnen schwer ins Rennen zu kommen. Bereits kurz nach dem Start blieben sie in den Wellen hängen und mussten die Gegnerinnen zunächst ziehen lassen. Doch auch die Konkurrenz hatte mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen und so schafften Wieland und Scheffold es den dritten Platz kurz vor Rennende zu erobern und somit den Einzug in das Halbfinale klar zu machen.
Im Halbfinale trafen die beiden Kurstädterinnen dann auf Gegnerinnen aus Waltrop, Stuttgart, Berlin und Essen. Nach dem suboptimalen Vorlauf hatten sich die Waldseerinnen vor allem ein sauberes Rennen vorgenommen. Vom Start kamen die beiden im Halbfinale ohne Probleme weg und lagen bis zur Streckenhälfte in aussichtsreicher Position im Kampf um den dritten Platz, was den Einzug in das A-Finale bedeutet hätte. Schließlich mussten sie sich aber den teils körperlich deutlich überlegenen Gegnerinnen geschlagen geben und überquerten die Ziellinie als sechstes Boot. Die Enttäuschung nach einem starken Rennen, das aber nicht zum Einzug in das A-Finale gereicht hatte, war bei den geschlagenen Ruderinnen aus Bad Waldsee groß.
Doch es blieb nicht lange Zeit die Köpfe hängen zu lassen, schließlich hatten sich die beiden mit dem Einzug ins Halbfinale automatisch für das B-Finale um die Plätze 7 bis 12 qualifiziert. Trainer Michael Wiest betrieb gute Aufbauarbeit nach dem verlorenen Halbfinale und so zeigten sich die Ruderinnen vom RVW kämpferisch für das „Kleine Finale“. Im 6-Boote-Feld mit Gegnerinnen aus Minden, Essen, Berlin und Krefeld legten die Kurstädterinnen einen guten Start hin. Bereits bei Streckenhälfte, hatte sich das Boot vom Ruderklub am Wannsee deutlich in Führung gerudert, dahinter entwickelte sich ein packender Dreikampf zwischen den Booten aus Bad Waldsee, Minden und Essen. Gleichauf ging es über die Ziellinie und das Zielfoto musste die Plätze zwei bis vier hinter den souveränen Siegerinnen aus Berlin ermitteln. Erschöpft, aber höchst zufrieden mit ihrem Rennen jubelten Tabea Wieland und Sina Scheffold über den zweiten Platz im B-Finale vor den Booten aus Minden, Essen (2 Boote) und Krefeld. Somit belegen die Waldseerinnen den achten Gesamtplatz bei der Deutschen Sprintmeisterschaft – ein schönes Ergebnis zu Ende dieser ganz besonderen Saison. Nun bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr wieder deutlich mehr Regatten stattfinden können.