Bad Waldsee – Für den zweiten Renntag der Ruderbundesliga auf dem Wasserstraßenkreuz in Minden (Nordrhein-Westfalen) hatte sich der Waldseeachter als klares Ziel gesetzt den 16. Platz vom Saisonauftakt in Duisburg zu verbessern. Die Waldseer Ruderer wollten mindestens ein bis zwei Finalläufe weiter oben starten, was den Plätzen 11 bis 14 entsprochen hätte. Enttäuscht und auch mit Wut im Bauch kehrten sie jedoch mit dem 17. Tagesplatz zurück.
Dieser zweite Renntag verlangte den Achtermannschaften wirklich alles ab: eine sehr enge, für die Steuerleute äußerst anspruchsvolle Ruderstrecke, auf der gerade so zwei Achter Platz haben, mit 390 Metern 40 Meter länger als sonst und dann auch noch starker Wind. Mit Platz 14 im Zeitfahren startete der Waldseeachter eigentlich ordentlich in den Renntag und die Männer waren zuversichtlich das angestrebte Ziel zu erreichen.
Die Niederlage im Achtelfinale gegen den Achter aus Witten kam nicht überraschend und so startete das Team im Viertelfinale gegen das Boot aus Frankfurt. Bei nun zunehmendem Wind entwickelte sich die Strecke in Minden zu einer wahren Wind- und Strömungslotterie. Es war klar zu beobachten, dass eine der beiden Startbahnen deutlich windgeschützter lag und daher deutliche Vorteile mit sich brachte. Immer das aus dem vorherigen Lauf schnellere Boot hatte daher das Startrecht auf der schnelleren Bahn, was in fast allen Fällen auch zum Sieg führte. So verwunderte es nicht, dass das Frankfurter Boot, sowieso klarer Favorit, auf der schnelleren Bahn keine Probleme hatte den Waldseeachter zu schlagen.
Doch auch diese Niederlage brachte die Waldseer Ruderer nicht aus der Fassung, waren immer noch die Plätze 13 und 14 möglich. Im Halbfinale sollte es für den Ruderverein Waldsee also nun gegen den Salzlandachter aus Bernburg gehen. Eine Mannschaft auf Augenhöhe, gegen die sich der Waldseeachter Siegchancen ausgerechnet hatte, zumal man mit der schnelleren Zeit aus dem Viertelfinale die bessere Startbahn erarbeitet hatte. Doch ein Fehler im System der Regattaleitung platzierte die Waldseer Ruderer auf der falschen Startbahn und der Vorteil der schnelleren Bahn ging an den Salzlandachter. Bis zur Streckenhälfte lagen beide Teams gleich auf, danach machte sich die schnellere Bahn des Salzland-Teams jedoch deutlich bemerkbar und die Waldseer mussten sich geschlagen geben. Mit der schnellsten Verlierer-Zeit hätte es für den Waldseeachter wenigstens noch um die Plätze 15 und 16 gehen können, doch auch diese Möglichkeit wurde durch den starken Wind im Rennen gegen Bernburg verbaut.
Enttäuscht und frustriert ging es dann im Finale um die Plätze 17 und 18 gegen den Liga-Neuling aus Mainz, der im Halbfinale einen Lauf vor den Waldseern gestartet war und da noch stärkeren Wind erwischt hatte. Dieses Mal gab es zum Glück keinen Fehler der Rennleitung und die Waldseer durften bei nun fast windstillen Bedingungen auf der besseren Startbahn starten. Mit einem Start-Ziel-Sieg gegen Mainz konnte immerhin der letzte Tagesplatz vermieden werden. Trotzdem bleibt die Strecke in Minden für den Waldseeachter in schlechter Erinnerung. „Es ist wirklich eine super Location hier in Minden und vom veranstaltenden Ruderverein auch perfekt organisiert. Doch leider waren heute aufgrund der Wind- und Strömungsbedingungen keine fairen Ruderwettkämpfe möglich, und schon gar nicht wenn es in jedem Rennen um die Zeit geht. Verbunden mit der klaren Benachteiligung im Halbfinale, in dem wir die bessere Bahn hätten bekommen müssen, fühlt sich das alles am Ende des Tages leider sehr unfair an. Ich glaube prinzipiell waren wir heute besser unterwegs als noch in Duisburg, doch die Umstände der längeren Strecke und vor allem der Windbedingungen haben uns eine bessere Platzierung verbaut.“, kommentiert Team-Kapitän Sebastian Wenzel den Renntag.
Für den Waldseeachter am Start waren: Johannes Wiest, Niklas Wiest, Fabian Wiest, Leo Seebold, Stefan Leissle, Tobias Weißenhorn, Sebastian Wenzel, Philipp Bauer, Sebastian Weiße, sowie die Steuerleute Nadine Leuter und Oskar Wild.
Bericht: Ruderverein Waldsee 1900 e.V. / Leo Seebold
Bild: Maren Derlien/Ruder-Bundesliga