Die Ruderer sind zurück auf dem Stadtsee

Dank der seit 1. Juli 2020 geltenden neuen „Corona-Verordnung Sportstätten“ dürfen auch die Bad Waldseer Ruderinnen und Ruderer wieder zusammen im Mannschaftsboot trainieren. Bisher war das Training Corona-bedingt auf den Einer beschränkt und die Freude am Mittwochabend daher groß, endlich wieder gemeinsam im Boot zu sitzen. Der Weg zu dieser langersehnten ersten Rudereinheit im Mannschaftsboot war jedoch ein langer. Vorstand Dieter Seebold berichtet, welche Maßnahmen getroffen werden mussten und mit welchen Schwierigkeiten der Ruderverein zu kämpfen hatte.

„Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir nun endlich wieder zusammen in Zweiern, Vierern und Achtern rudern dürfen. Natürlich konnte sich unser Regatta-Team bisher im Einer und am Land fit halten, allerdings gehört gerade im Breitensport das Gesellige im Mannschaftsboot dazu. Dank der gelockerten Auflagen können wir nun auch langsam und natürlich immer unter Einhaltung der Vorgaben des Landes unser Vereinsleben wieder hochfahren.“, so Seebold.

Gleich am Abend des 1. Juli wurde die Rudersaison inoffiziell eröffnet. Zwei Achter waren gleichzeitig auf dem Stadtsee und drehten ihre Runden, ein Bild das man sonst eigentlich nur von der Regatta oder vom Anrudern kennt. Die Freude bei den Ruderern und Steuerleuten war groß, schließlich konnten die Ruderkollegen in anderen Bundesländern teilweise schon einige Wochen früher ins Mannschaftstraining einsteigen. Doch die vorausgegangenen Wochen bedeuteten für den Ruderverein Waldsee viel Geduld und intensives Lesen der Corona-Verordnungen sowie der Empfehlungen der Sportverbände.

Dieter Seebold berichtet: „Als der Corona-Lockdown in Deutschland startete, war die Situation natürlich auch für uns klar. Vom 17. März bis zum 19. Mai stellten wir den Sportbetrieb auf unserem Gelände am Stadtsee ausnahmslos ein. Danach begannen wir zunächst mit dem Individualtraining im Einer, das unter strengen Auflagen stattfand. Dank der nach und nach folgenden Lockerungen, konnten auch wir die strengen Regeln entschärfen, ab dem 16. Juni war dann auch das Rudern im Zweier erlaubt, allerdings nur für Personen, die aus einem Haushalte stammen. Trotzdem war diese Zeit für uns enorm schwierig, schließlich hatten wir viele Auflagen zu erfüllen, die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren und ständig mussten die vereinsinternen Regeln für den Sportbetrieb angepasst werden – das alles ist ehrenamtlich kaum noch zu leisten. Wir standen im ständigen Austausch mit dem Landesruderverband, doch auch der konnte oftmals keine klaren Aussagen treffen, da auch die Handhabung in den anderen Rudervereinen Baden-Württembergs kommunal extrem unterschiedlich war. Und auch bei den örtlichen Gesundheits- und Ordnungsämtern war es meistens nicht möglich eine klare Aussage zu einem Sachverhalt zu bekommen. Da hätten wir uns sicherlich in der einen oder anderen Situation eine bessere Unterstützung gewünscht, auch wenn wir natürlich Verständnis dafür haben, dass die Situation für alle Beteiligten völlig neu war und es sicherlich wichtigere Themen gibt. Die neuen Lockerungen vom 1. Juli erleichtern uns den Sportbetrieb enorm. Da jetzt wieder alle Boote benutzt werden dürfen, gibt es keine Engpässe mehr und auch die Duschen und Umkleideräume dürfen unter Einhaltung der Mindestabstände wieder benutzt werden. Trotzdem müssen wir weiterhin streng dokumentieren, wer wann auf unserem Gelände war und müssen dafür sorgen, dass das Bootsmaterial immer gründlich gereinigt und desinfiziert wird. Aber die Freude, endlich wieder gemeinsam Rudern zu dürfen überwiegt und erinnert uns daran, wie wichtig die Einhaltung der Regeln ist – schließlich wollen wir so einen „Ruder-Shutdown“ so schnell nicht mehr erleben.“