Zu den 23. Deutschen Sprintmeisterschaften im Rudern waren Sina Scheffold, Tabea Wieland und Sebastian Wenzel vom Ruderverein Waldsee in den Ruhrpott nach Kettwig gereist. Bei guten Ruderbedingungen, toller Zuschauerkulisse und einem attraktiven sportlichen Programm kämpften die Ruderer und Ruderinnen um die deutschen Meistertitel im Sprintrudern.
Sina Scheffold und Tabea Wieland starteten das erste Mal bei der Deutschen Sprintmeisterschaft über die 350 Meter Strecke und waren im U17-Juniorinnen-Doppelzweier am Start. 15 Boote waren in dieser Klasse gemeldet. Mit Platz 2 im Vorlauf sicherten sich die Baden-Württembergischen Meisterinnen über die 1000 Meter den direkten Einzug ins Halbfinale. Leider jedoch gelang am Sonntagmorgen dann kein optimales Rennen und die Boote aus Hamm, Dresden und Mühlheim konnten sich allesamt vor den beiden Waldseerinnen einreihen. Mit dem 5. und somit letzten Platz im Halbfinale qualifizierten sich die beiden leider nicht für das A-Finale, immerhin aber für das kleine Finale.
In diesem kamen die beiden Ruderinnen besser vom Start weg und ruderten über die gesamten 350 Meter im Feld mit. Schlussendlich überquerten sie als drittes Boot die Ziellinie, noch vor den beiden Booten aus Pirna, und konnten sich somit einen respektablen 8. Gesamtplatz sichern. „Schlussendlich sind wir mit der Platzierung zufrieden. Es waren unsere ersten Rennen über die Sprintdistanz und dafür haben wir uns gut präsentiert. Leider ist unser Halbfinale nicht so gut gelaufen, wie der Vorlauf und das Finale, sonst wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen“, kommentieren Sina Scheffold und Tabea Wieland das Rennen.
Sebastian Wenzel hingegen gehört zu den alten Hasen im Sprintrudern. In Kettwig war er bereits das 18. Mal im Männer-Einer auf den Sprintmeisterschaften am Start und als Bronzemedaillist vom Vorjahr gehörte er sicher auch dieses Jahr wieder zu den Top-Kandidaten im 22-Boote-Feld. Besonders war an dieser Sprintmeisterschaft in Kettwig, dass ein Teil der Finalläufe noch am Samstagabend unter Flutlicht und nicht wie üblich am Sonntagnachmittag ausgetragen wurde. Entsprechend eng war der Zeitplan, mussten ja schließlich Vorlauf, Hoffnungslauf, Halbfinals und Finals im Männer-Einer alle am Samstag ausgetragen werden.
Im Vorlauf verpasste Wenzel als zweiter nur knapp den direkten Einzug ins Halbfinale und musste den unbequemen Umweg über den Hoffnungslauf gehen. In diesem konnte er souverän gegen die Gegner aus Hameln und Trier gewinnen und qualifizierte sich somit für das Halbfinale. Dieses wurde dann um kurz vor 19 Uhr bereits unter Flutlicht ausgetragen. Vom Start weg lag der Kurstädter gut im Feld und die Chance auf den dritten Platz und somit den Finaleinzug war nach 100 geruderten Metern noch da. Doch dann passierte ein folgenschweres Missgeschick. Bei einer Schlagzahl von 48 Ruderschlägen pro Minute, die im Männer-Sprintbereich notwendig ist, touchierte Wenzel mit seinem Ruderblatt eine der Bojen, die die Ruderbahnen begrenzen – daraufhin rutschte ihm sein Skull aus der Hand. Bei diesen hohen Schlagzahlen hat man im wackligen Einer keine andere Chance – das Boot von Wenzel kenterte und das Halbfinale nahm leider ein schnelles Ende für den Ruderer vom RVW. Der Finaleinzug war somit dahin, die Teilnahme am kleinen Finale jedoch war bereits mit Einzug ins Halbfinale gesichert worden.
In diesem B-Finale spurtete Sebastian Wenzel gegen Gegner aus Osnabrück, Hürth, Hameln und Frankfurt am Main um die Plätze 6 bis 10. Sicherlich war es auch mental nicht ganz einfach nach dem unglücklichen Halbfinale sich nochmal für das Finale zu fokusieren – doch dies gelang dem Waldseer und mit Rang 3 im B-Finale, also dem 8. Gesamtplatz beendet er dann doch zufrieden die Meisterschaften: „Klar ärgert man sich nach so einem unglücklichen Halbfinale. Aber so ist es im Rudern eben, wir rudern rückwärts und sehen nicht was sich hinter unserem Rücken abspielt. Leider habe ich die Bootsrichtung nicht mehr rechtzeitig korrigieren können um mittig in der Bahn zu bleiben. Dann bleibe ich unglücklich bei vollem Sprint an einer Boje hängen .- das kann leider passieren. Trotzdem bin ich mit Platz 8 zufrieden, auch wenn sicherlich mehr drin gewesen wäre.“, kommentiert Sebastian Wenzel sein Ergebnis.